Mittlerweile besitzen bis ca. 80 % der Reiter einen Hund und möchte in diesem Dreiergespann bei den Ausritten die Natur konfliktfrei und harmonisch genießen.
Doch das der Hund als treuer Begleiter vertrauensvoll und gelassen an der Seite des Pferdes freudig und verlässlich auf die Kommandos des Reiters hört ist nicht selbstverständlich. Das ist nicht ohne gezieltes Training zu erreichen, denn Pferd und Hund verfügen über unterschiedliche Instinkte und Körpersprachen. Die Aufgabe des Reiters ist es, zwischen beiden Tieren als Vermittler zu agieren und somit zum Leitbild beider Vierbeiner zu werden.
Aus der Vielfalt des Turniersports hat sich eine Sonderprüfung entwickelt, die die Kombination von Pferd, Hund und Reiter auf eine neue Herausforderung stellt. Beim Horse and Dog Trail handelt sich um eine Turnierprüfung, die aus den Alltagsbedürfnissen der Reiter mit Hund für alle Reitweisen und Leistungsklassen entwickelt wurde und diese im Rahmen einer EWU-Sonderprüfung auf den Turnierplatz bringt. Dieser besondere Trail verlangt nicht nur von Pferd und Reiter eine Menge Geschick zur erfolgreichen Absolvierung des Parcours, sondern wird noch ergänzt durch die Anforderung an eine harmonische Zusammenarbeit mit dem Partner Hund.
Der Horse & Dog Trail ist eine sinnvolle Beschäftigung und gibt dem Hund eine für ihn wichtige Aufgabe am Pferd. Die Motivation und der Teamgeist in diesem Dreiergespann werden immens gefördert und lässt den Hund zu einem gut ausgebildeten und verlässlichen Reitbegleithund im Gelände entwickeln.
Seit 2001 wird in der EWU (Erste Westernreiter Union, rasseoffener Verband) der Horse and Dog Trail als eine Sonderprüfung für Breitensportwettbewerbe angeboten und hat dafür ein eigenes Regelwerk. Seit 2008 hat auch die FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung) diesen Geschicklichkeitswettbewerb in der WBO (Wettbewerbsordnung) als Beispiel und mit einem Musterpattern veröffentlicht.
Was ist Horse & Dog Trail?
Im Horse & Dog Trail absolvieren die Pferd/Reiter-Kombination und der Hund gemeinsam einen Trail-Parcours. Das Trail-Pferd soll vertrauensvoll und gelassen die Hindernisse des Trails bewältigen, aufmerksam mitarbeiten und exakt an den reiterlichen Hilfen stehen.
Nun ergänzen wir diese Sonderprüfung um den Partner Hund, dieser als gehorsamer Begleiter eigene Aufgaben gestellt bekommt. Durch diesen zusätzlichen Faktor erhalten wir neue Anforderungen an die Reiter/Pferdkombination. Das Dreierteam muss den Trailparcours in harmonischer Zusammenarbeit bewältigen. Die Pattern der Trails können in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden variieren. Es wurde allerdings darauf Wert gelegt, dass die Trailpattern auch für den Freizeitreiter und Einsteiger zu meistern sind.
Für den Horse & Dog Trail gibt es gewisse Pflichthindernisse und können durch Wahlhindernisse ergänzt werden.
Die Horse and Dog Trailprüfungen verlangen die Fähigkeit des Hundes in allen Grundgangarten des Pferdes bei Fuß am Pferd zu gehen. Dies gilt angeleint (Schritt und Trab) als auch freilaufend ohne Leine. Zum Prüfungsbeginn reitet man immer mit angeleintem Hund ein. Dieser ist dann aber abzuleinen, was je nach Größenunterschied zwischen Hund und Pferd, mit dem Absteigen vom Pferd verbunden sein kann. Mit freilaufendem Hund werden nun die dem Trailreiter vertrauten Hindernisse wie Tor, Brücke, Slalom, Walk- oder Jog-over und Stangen-L angeritten. Der Begleithund wird hierbei durch Stimmkommandos wie Sitz, Platz, Bleib und Komm durch den Trail geleitet, bei Bedarf vor einem Hindernis abgelegt oder vorausgeschickt und nachdem das Pferd dieses bewältigt hat, wieder zum Laufen bei Fuß aufgefordert. Der Hund soll im Trail keine Zirkuskunststücke aufführen und auch nicht wie beim Agility durch Schnelligkeit glänzen. Erwünscht ist ein aufmerksamer Begleiter, der keine übernatürliche Unterwürfigkeit zeigt sondern vertrauensvoll und aufmerksam den Trailparcours bewältigt. So hat jede Rasse und auch jede Größe von Hund seinen Spaß an dieser Prüfung und eine Chance einen Preis zu holen.
Und hier schließt sich der Kreis, die Aufgaben des Horse and Dog Trails sollen natürlich wirken, das bedeutet Situationen stilisieren, die den Alltagssituationen einer Pferd / Mensch/ Hund- Kombination entsprechen. Der Hund wartet geduldig beim Putzen des Pferdes, Training des Pferdes, kennt seine Position beim Spaziergang mit dem Pferd, läuft entspannt am Pferd durch die Halle, Reitplatz beim Warmreiten oder im Gelände bei Fuß und kann sicher abgelegt werden, wenn z.B. beim Ausritt eine Straße überquert werden muss.